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Unsere Landwirte liefern den wertvollen Rohstoff Milch, aus dem in den Werken unsere Produkte entstehen. Damit haben sie auch in 2022 wieder einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Millionen Menschen mit hochwertigen Lebensmitteln geleistet – und dass, obwohl sie ebenfalls mit Preissteigerungen und Verfügbarkeitsschwierigkeiten konfrontiert waren. Gleichzeitig stellten sie sich im letzten Jahr erneut den weiterhin wachsenden Ansprüchen von Politik und Gesellschaft und machten sich mit viel Eigenverantwortung und Engagement für eine moderne, nachhaltigere Landwirtschaft stark.

 

Die Herausforderungen, die aus diesem Wandel erwachsen, wollen wir als DMK gemeinsam mit den Landwirten anpacken – mit der richtigen Strategie und innovativen Maßnahmen, von denen die ganze Milchwirtschaft profitiert. Damit das gelingt, haben wir im letzten Jahr erneut kräftig angepackt und uns trotz allem nicht von unserem Weg abbringen lassen. Mehr noch, wir haben die aktuellen Krisen als Chance genutzt, um noch einmal kräftig nachzulegen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf unsere Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit in 2022 werfen.

 

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Buzzword: Im Gespräch tauschen sich Ingo Müller, Dr. Frank Claassen, Cedric Engels und Tijen Onaran gemeinsam mit Oliver Bartelt über die Nachhaltigkeitsstrategie der DMK aus – und wie diese entlang der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt wird.

Unsere Strategie

Wir setzen auf Nachhaltigkeit

Ein klarer Plan für die Zukunft

Die Welt um uns herum verändert sich dramatisch. Das war im Jahr 2022 überaus deutlich zu spüren. Neben den akuten Herausforderungen als Folge des Ukraine-Kriegs (mehr dazu erfahren Sie im Kapitel „Unsere DMK“), zeichneten sich die langfristigen Herausforderungen der Zukunft deutlicher ab denn je. Klimaschutz, Tierwohl und Biodiversität beschäftigen die Politik, die Gesellschaft und natürlich auch die DMK. Nachhaltigkeit ist für uns kein „Nice to have“, sondern das Gebot der Stunde. Und dafür braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der auf den Höfen, in den Werken und entlang der gesamten Lieferkette greift. Nachhaltigkeit ist daher ein unverzichtbarer Teil der Unternehmensstrategie der DMK  Group. Hierzu wurden als Teil der „Vision 2030“ vier Handlungsfelder definiert, die uns dabei helfen, passende Maßnahmen festzulegen und unseren Zielen Stück für Stück näherzukommen. Daran haben wir auch in 2022 festgehalten. Laufende Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung wurden konsequent weitergeführt und verliehen uns in wichtigen Bereichen wie dem Energie- und Wassermanagement einen entscheidenden Vorteil. Und natürlich profitierten wir auch vom Umbau der DMK Group in den letzten Jahren. Er hat uns in unserem Bestreben, die Versorgungssicherheit der Menschen mit unseren langfristigen Nachhaltigkeitszielen zu vereinbaren, die richtige Flexibilität und Schlagkraft verliehen. Gleichzeitig liefert unser Programm „TIGER – Continuous Improvement“ wichtige Impulse, um stetig besser zu werden, die wir in unserer täglichen Arbeit einbeziehen. Im Zusammenspiel mit neuen innovativen Projekten für die Landwirtschaft nimmt unsere Vision einer zukunftsorientierten Milchwirtschaft nach und nach Gestalt an. 

Die Ziele unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030

 

 

  • Klimaschutz
    Wir wollen im ersten Schritt bis 2030 unsere Emissionen (Scope 1-3) um weitere 20% reduzieren. Dazu sollen unter anderem rund 80% der Treibhausgabe in den Milchbetrieben und rund 6 Millionen kWh Energie in den Werken eingespart werden. Das Milkmaster-Programm belohnt zudem die Arbeit der Milchbetriebe bei der Senkung des eigenen CO2-Fußabdrucks. Mehr erfahren
  • Tierwohl
    Rund 96% der Höfe nutzen die Laufstallhaltung, in der sich Tiere frei bewegen können. Dazu Futtermittel, die nicht nur gut für die Tiere sind, sondern auch einen Einfluss auf die Klimabilanz haben. Fast 84 % aller Betriebe erzeugen mehr als die Hälfte der Futterkomponenten selbst oder beschaffen sie regional. Über 14 % setzten sogar ausschließlich auf selbst erzeugte oder regional beschaffte Futtermittel. Mehr erfahren 
  • Biodiversität
    Wir leisten einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität – auf den Höfen und an den DMK-Standorten. Das Milkmaster-Programm enthält rund 2015 Empfehlungen zum Schutz der Artenvielfalt, wie etwa die Nutzung regionaler Futtermittel, den Einsatz der Weidehaltung oder die Vorhaltung ungenutzter Grünlandteile als Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen. Mehr erfahren
  • Menschen
    Nachhaltiges Engagement muss auch den Menschen zugutekommen. Deswegen fördern wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und den Werken und die landwirtschaftlichen Betriebe mit maßgeschneiderten Programmen und achten entlang der gesamten Lieferkette auf die Einhaltung von Menschenrechten und faire Arbeitsbedingungen. Mehr erfahren

 

Mehr hierzu finden Sie auch in unserer Verantwortungsbroschüre.

Wir stecken uns hohe Ziele

Für die DMK Group soll es aber nicht bei Absichtserklärungen bleiben. Wir haben uns klare Ziele gesetzt, mit denen nachhaltige Veränderungen im Unternehmen nachweisbar werden. Denn bis 2030 wollen wir weitere rund 20% Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einsparen – vor allem in den landwirtschaftlichen Betrieben. Aber auch der Umgang mit wichtigen Ressourcen wie Energie, Wasser, Verpackungen und anderen Rohstoffen soll sich verbessern.

 

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist ein Baustein, der uns dabei helfen wird, diese Ziele zu erreichen. In 2022 kam ein weiterer hinzu: der Beitritt der DMK zur Science-Based Target Initiative (SBTi). Die Non-Profit Organisation unterstützt bereits mehr als 4.000 Unternehmen auf der ganzen Welt bei der Prüfung und Validierung relevanter und wissenschaftlich fundierter Nachhaltigkeitsziele. Damit ist sichergestellt, dass die gesetzten Ziele dem Pariser Klimaabkommen entsprechen und einen klaren Fahrplan für die Zukunft vorgeben. Der Beitritt ist also keine einfache Bekräftigung der Nachhaltigkeitsstrategie – er ist eine offizielle Verpflichtung, einen aktiven Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung zu leisten und Maßnahmen umzusetzen bzw. Lösungswege zu finden, die letztlich auch neue Maßstäbe für die gesamte Milchwirtschaft setzen können.

 

In der Landwirtschaft

Wir stärken Mensch und Natur

Landwirtschaft ohne Emissionen

Ist das überhaupt möglich? Nach aktuellem Stand der Forschung ist die Landwirtschaft für rund 7,4 % der Treibhaus-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Rund 80% der Emissionen (Scope 1 bis 3) der DMK Group stammen aus den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Milchbetriebe sind daher unsere wichtigsten Partner bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Mit ihnen gemeinsam erproben wir neue Konzepte, die eine dauerhafte und nachhaltige Reduktion der Emissionen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas möglich machen. Instrumente wie das Milkmaster-Programm, das moderne und nachhaltige Landwirtschaft mit Bonuszahlungen belohnt, oder der freiwillige Agrar-Klimacheck sollen Landwirte dabei unterstützen, wichtige Erkenntnisse über den eigenen Betrieb zu gewinnen und mögliche Schritte zur Verbesserung von Tierwohl, Klimaschutz, nachhaltige Futtermittelbeschaffung und Haltungsform auf dem Hof anzugehen.

 

Besonderes Optimierungspotential ergibt sich dabei aus der Tierhaltung selbst. Faktoren wie eine gute Tiergesundheit und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Tiere über einen möglichst langen Zeitraum zahlen maßgeblich auf den Klimaschutz ein. Aber auch die Verwendung von regionalen und GVO-freien Futtermitteln, wie sie zu 95% in unseren Betrieben genutzt werden, fördern den Klima- und Umweltschutz. So ist es bis 2022 bereits gelungen, die Emissionen auf einen für die Branche niedrigen Wert von 1,09 kg CO2 je kg Milch zu senken. Dies beweist, dass die bisherigen Maßnahmen schon Wirkung zeigen. Trotzdem glauben wir, dass da noch mehr geht – und haben in 2022 mit der Entwicklung neuer und innovativer Programme begonnen.

 

Weitere Informationen zu unseren Milchbetrieben finden Sie hier.

 

Ein Projekt wie kein zweites

Als Ergänzung zu den bereits bestehenden Maßnahmen und als logischer Schritt in Richtung Zukunft ging 2022 ein besonderes Projekt an den Start: In Zusammenarbeit mit drei Milchbetrieben testet DMK mit den Net Zero Farms  neue Möglichkeiten zur drastischen Reduktion von Treibhausgasen in der Landwirtschaft. Damit sollen bis 2025 wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, die wiederum als Grundstein für praxistaugliche und übertragbare Konzepte für alle DMK-Betriebe und in der Folge eine ganzheitliche Veränderung in der Milchwirtschaft dienen sollen. Zur Unterstützung wurde zudem die DMK-eigene „Klima Denkfabrik“ ins Leben gerufen, die dem Projekt beratend zur Seite steht. Der lose Zusammenschluss an Expertinnen und Experten verschiedener Institute und Forschungseinrichtungen trifft sich seit der Gründung regelmäßig, um die aktuellen Erkenntnisse von den Höfen zu diskutieren und bei Bedarf neue Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei stimmen sie sich eng mit den Pilotbetrieben ab, die diese Konzepte wiederum zur Anwendung bringen und sich gleichzeitig mit dem eigenen Know-how einbringen können. Dadurch entsteht eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis, die einen wichtigen Einfluss auf den Erfolg des Projektes haben wird.

 

YouTuber Cedric Engels („Dr. Whatson“) spricht mit Marlin Dammann (Manager Business Accelaration und Innovation im Bereich Corporate Strategy) und Florian Stümmler (Landwirt) über das DMK-Zukunftsprojekt „Net Zero Farms“, was dahintersteckt und wie die Ergebnisse die Landwirtschaft von morgen beeinflussen könnten.

In den Werken

Wir verbessern uns jeden Tag

Effizienter Umgang mit Energie

Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft sind die Emissionswerte ein wichtiger, qualifizierbarer Indikator für den Erfolg unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Sie entstehen aber nicht allein in den landwirtschaftlichen Betrieben. Auch die Werke, in denen der Rohstoff Milch verarbeitet wird, tragen dazu bei. Genau deshalb dreht DMK auch hier an zahlreichen Stellschrauben und will bis 2030 rund 42.000 Tonnen CO2 in den Werken einsparen. Dazu wurden viele Standorte auf- und umgerüstet und entsprechend zertifiziert. Zudem setzen die Standorte auf erneuerbare Energien, um zumindest einen Teil ihres Energiebedarfs zu decken, und den CO2-Fußabdruck der DMK zu verringern.

Hinzu kommt ein hocheffizientes Energiemanagement, das den Verbrauch minutiös regelt. Und das ist auch notwendig. Der Strommarkt unterliegt von Natur aus Schwankungen beim Preis als auch bei der Versorgung und stellt damit die gesamte Wirtschaft vor Herausforderungen. Diese Situation hat sich in 2022 durch den Ukraine-Krieg deutlich verschärft. Daher haben wir beim Energiemanagement noch genauer hingesehen.

Zugleich erprobte DMK weiterhin innovative Lösungen zur Regulierung des Stromverbrauchs sowie Energierückgewinnung. Besondere Erkenntnisse lieferte dabei erneut das Teilprojekt „SynErgie“ der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kopernikus-Projekte, die 2022 in das Energiemanagement der DMK einbezogen wurden und über die VDI-Handlungsempfehlung auch für andere Unternehmen verfügbar gemacht wurden. So konnten wir in 2022 wie schon in den Vorjahren ca. 25 Mio. kWh Strom an allen Standorten einsparen und trotz Turbulenzen am Energiemarkt unseren geplanten Kurs fortsetzen.