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19.07.2023

Traumjob Milchtechnologe

Ohne sie kein Joghurt, Quark oder Käse: Dass Milchtechnologen einen vielseitigen und technisch hoch anspruchsvollen Job voller Potenzial erfüllen, wissen die wenigsten. Der 21-jährige Tobias Hüttel hat auf dem Gebiet eine Blitzkarriere hingelegt.

„Ich wusste lange Zeit nicht, was aus mir werden soll. In der elften Klasse hatte ich keine Lust mehr auf Schule und wollte lieber etwas anderes machen. Da mein Onkel einen Milchhof betreibt, der mich schon immer fasziniert hat, lag es nahe, in die Milchwirtschaft zu gehen. Also begann ich eine Ausbildung bei DMK – und da blühte ich dann auf.

Sinnstiftend und fordernd arbeiten

Als Milchtechnologe ist es mein Job, die Milch so weiterzuverarbeiten, dass daraus Käse, Joghurt und weitere tolle Produkte entstehen. Dabei muss ich große und hochwertige Anlagen und Maschinen bedienen. Ich kümmere mich von der Milchannahme bis zur Abfüllung um jeden Schritt auf dem Weg zu einem supermarktreifen Produkt. Das ist anspruchsvoll und vielfältig. Zum ersten Mal in meinem Leben trage ich wirklich große Verantwortung und das empfinde ich als sehr sinnstiftend. Arbeite ich zum Beispiel nicht präzise, verfälscht es den Geschmack, und es geht natürlich auch um den Gesundheitsaspekt, weshalb ich immer auch auf die Reinheit achten muss. Die technischen Anlagen sind hochspannend zu bedienen, aber auch die digitale Steuerung der Daten erfordert viel Gespür und eine gute Organisation.

Dem Mangel vorbeugen

Im letzten Jahr habe ich meine Ausbildung zum Milchtechnologen abgeschlossen. Das war eine sehr spannende Zeit, in der mir das Lernen auf wundersame Weise viel leichter fiel als in der Schule. Es ist wichtig, dass das Fachwissen in der Milchtechnologie an noch viel mehr Menschen weitergegeben wird in Zukunft. Milchtechnologen werden überall in Deutschland gesucht. Deshalb ist ein hohes Niveau in der Ausbildung so wichtig.

„Der Beruf gibt mir ganz viel Selbstvertrauen.“

Tobias Hüttel, 21, Milchtechnologe.

Dynamische Fortbildungsmaßnahmen

Ich bin glücklich über meinen Abschluss, bin aber noch längst nicht am Ziel angekommen. Bald wird es für mich beruflich weiter gehen in Richtung Lebensmitteltechniker, was eine zweijährige Weiterbildung bei DMK inklusive Berufsschule bedeutet. Die Ausbildung zum Milchtechnologen habe ich mit einer Traumnote von 1,6 absolviert. Damit gehörte ich zu den 32 Besten, die ein Stipendium der Landwirtschaftskammer in Niedersachsen ergattert haben. Das ist eine schöne finanzielle Unterstützung: Zum einen bezahle ich damit die Technikerschule, zum anderen die nötige digitale Technik. Danach stehen mir viele Türen offen: Ich kann staatlich geprüfter Techniker Meister, Techniker oder Ingenieur werden. Davon hätte ich in der elften Klasse nicht ansatzweise geträumt.

Motiviert sein

Um den Beruf des Milchtechnologen und später vielleicht des Technikers zu erlernen, ist der Schulabschluss irrelevant. Es kommt vor allem auf die Motivation an! Jeder, der sich für den Job interessiert, wird einen passenden Betrieb finden, da bin ich mir sicher. Für mich kann ich nur sagen: Der Beruf gibt mir ganz viel Selbstvertrauen.“

Turbo für die Ausbildung

Für Studierende gibt es Bares: Die Hochschule Hannover und Unternehmen aus ganz Deutschland fördern Studierende auf dem Gebiet der Milchwirtschaftlichen Lebensmitteltechnologie. Das soll die Studierendenzahlen erhöhen, dem Fachkräftemangel vorbeugen und Hochschullehre und Praxis enger miteinander verzahnen. Hierfür finanzieren DMK Group, frischli Milchwerke GmbH, Uelzena- Gruppe, SIG Combibloc GmbH und GEA Group ausgewählte Studierende mit einer monatlichen Summe von bis zu 1.200 Euro. Voraussetzung ist eine Hochschulzugangsberechtigung und eine Immatrikulation in „Milchwirtschaftlicher Lebensmitteltechnologie“. Das Programm kann auf den Studiengang „Lebensmittelverpackungstechnologie“ ausgedehnt werden. Details unter: https://prostudium-hsh.de/

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