Landwirt Jörg Stottmeister ist überzeugt von der Umstellung seines Hofes auf klimaschutzfördernde Maßnahmen: Zwar konnte er auf diesem Gebiet schon vorher Erfolge nachweisen, dennoch besteht bei ihm, wie auf vielen Höfen in Deutschland, Potenzial nach oben. Besonders durch technische Neuerungen und gezielte Maßnahmen lassen sich Treibhausgase weiter reduzieren und die Werte verbessern. Auf Stottmeisters Hof hat sich der CO2-Fußabdruck im ersten Jahr um rund zehn Prozent verbessert – und das durch verschiedene Methoden:
Durch den Einsatz von Low-N-Mais wird der Ertrag bei einer um 30 Prozent reduzierten Stickstoffdüngung stabil gehalten. Dies spart durch die Verringerung von Stickstoff im Anbau THG-Emissionen. Zusätzlich ist diese Maissorte noch besonders resistent gegenüber Trockenstress. Die Mais-Bohnen-Mischung sorgt für eine erhöhte Biodiversität auf dem Acker und ergänzt den Mais um eine Proteinkomponente. Zusätzlich wird durch Leguminosen wie der Bohne Stickstoff aus der Luft gesammelt. Die Mischung zeigt im Vergleich zu reinem Mais einen Vorteil von etwa 10 Prozent weniger THG-Emissionen.
Bovaer ist ein Futtermittelzusatzstoff, der enterische Methanemissionen verringert und damit unmittelbar zu einer deutlichen Verbesserung der Umweltbilanz von Fleisch, Milch und Milchprodukten beiträgt. Im Pansen einer Kuh helfen Mikroben, das Futter zu verdauen. Dadurch werden Wasserstoff und Kohlendioxid freigesetzt. Ein Enzym kombiniert diese Gase zu Methan. Bovaer ist ein Futtermittelzusatzstoff, der das Enzym unterdrückt, so dass weniger Methan entsteht. In Bösdorf verbesserte sich der CO2-Abdruck damit um etwa zehn Prozent.
Der Anbau von Zwischenfrüchten gehört für einen Teil der Betriebe in Deutschland schon zur guten fachlichen Praxis, doch bei der Anbaufläche gibt es noch Potenzial nach oben. Neben der Verbesserung des Bodengefüges- und lebens, bindet der Aufbau von Humus CO2 in Form von Bodenkohlenstoff.