DMK engagiert sich für biologische Vielfalt durch nachhaltige Landwirtschaft und innovative Maßnahmen – für eine grüne Zukunft.
Biodiversität erstreckt sich über alle Lebensräume, von Boden über Wasser bis hin zum Land. DMK hat die Erhaltung der Biodiversität bis 2030 als einen der strategischen Schwerpunkte festgelegt. Der DMK Milkmaster-Produktionskodex gibt schon seit 2015 Empfehlungen für Landwirte, um die Biodiversität zu bewahren.
Für mehr Artenvielfalt in den Betrieben.
Maßnahmen wie Grünland, Fruchtfolge, regionale Futtermittel und Weidehaltung, im Einklang mit betrieblichen Gegebenheiten, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wir möchten alle Landwirte mittelfristig für die Teilnahme am Nachhaltigkeitsmodul Milch gewinnen, das die Artenvielfalt fördert. Dieses Modul berücksichtigt Ackerflächen, Grünlandbewirtschaftung, Nährstoffversorgung, Düngemanagement, Pflanzenschutz und ökologisch wertvolle Landschaftselemente und Flächen wie Blühstreifen. Den Ausbau unseres pflanzlichen Produktsortiments wollen wir mit überwiegend heimischem Rohstoff gestalten. Die dafür zum Einsatz kommenden Leguminosen wie Erbse und Ackerbohne sowie Getreide, vor allem Hafer, können auch eine wichtige Fruchtfolgeergänzung für die Landwirte sein. Biodiversität ist keine Einbahnstraße, sondern eine Chance für die Landwirtschaft, neue Wege zu beschreiten und sich mit Themen rund um die Artenvielfalt auseinanderzusetzen. Bereits kleine, gezielte Maßnahmen sind wichtige Mosaiksteinchen für das große Gesamtbild.
Gemeinsames Pilotprojekt von DMK und der Bodensee-Stiftung.
In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der Bodensee-Stiftung hat DMK zehn Pilotbetriebe untersucht. Das Biodiversity Performance Tool (BPT) bewertet mit 78 Indikatoren die Stärken und Schwächen der Betriebe und unterstützt Landwirte bei der Auswahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität.
Die vielen Vorteile gentechnikfreier Fütterung.
Gute Ergebnisse erzielten die Betriebe unter anderem im Bereich GVO-freier Milcherzeugung. Eine gentechnikfreie Fütterung mindert nicht nur den Druck auf die Regenwälder und andere Ökosysteme, sondern unterstützt auch die regionale Futtermittelproduktion. Bereits 70 Prozent der DMK-Landwirte nehmen am „Ohne Gentechnik“- Programm teil. Ebenfalls positiv bewertet die Bodensee-Stiftung den Anbau von Zwischenfrüchten auf den Betrieben. Sie versorgen den Boden in der sonst vegetationslosen Zeit mit organischer Substanz und tragen zum Umwelt-, Boden- und Gewässerschutz bei. Auch die Nachverfolgbarkeit der Betriebsabläufe, wie die detaillierte Dokumentation von Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen, wurde positiv bewertet.
Dauergrünland und damit Weidehaltung trägt sowohl zur Förderung der Biodiversität als auch als Kohlenstoffsenke zum Klimaschutz bei. DMK fördert daher Weidehaltung im Rahmen des Milkmaster Bonusprogramms.
Artenvielfalt im Fokus
Entwicklungspotenzial ermittelte das Projekt insbesondere im Bereich Artenvielfalt. Lediglich einer der Betriebe baute im Vorfeld des Projektzeitraums Leguminosen an. Sie gehören zu einer der artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt und besitzen die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu fixieren. Das senkt den Bedarf an mineralischem Stickstoff und CO2 -Emissionen. Insgesamt empfiehlt sich auf Basis der Erhebung der Einsatz von Untersaaten. Wichtig sei es, Lebensräume für Fauna und Flora – darunter auch für gefährdete Arten – zu schaffen und die Artenvielfalt dadurch zu stärken.
Konkrete Maßnahmen für Milchviehbetriebe.
Der Austausch mit der Bodensee-Stiftung hat neben den bereits ergriffenen Maßnahmen wirkungsvolle Schritte aufgezeigt, die zur Verbesserung der Biodiversität nachhaltig beitragen können. So könnte es eine Option sein, nasse Stellen oder Feldspitzen (Keile) unberührt zu lassen, da ungenutzte Grünlandteile wichtige Rückzugsräume für Niederwild, Vögel und Insekten sind. Vor allem auf großen Flächen könnten Randbereiche bzw. Spitzen ausgespart werden.
Des Weiteren können Leguminosen stärker in Grünlandbestände integriert werden. Klee zum Beispiel ist eine wertvolle Eiweißkomponente, fördert das Bodengefüge und fixiert Stickstoff. Im Gegenzug wird die Pflege der Grünlandnarbe etwas aufwändiger. Auch im Bereich der Untersaaten lassen sich Ziele des Klimaschutzes und der Biodiversität mit Zielen des Pflanzenbaus vereinbaren. Eine Untersaat im Mais verbessert beispielsweise das Bodengefüge und vermeidet Erosionen. Das kann auch eine Antwort auf Dürreperioden und Futterknappheit sein. Dem höheren Aufwand stehen viele Vorteile gegenüber.
Ein positiver Blick in die Zukunft.
Die abgeschlossene Pilotstudie zeigt, dass etablierte Maßnahmen bereits zur Förderung der Biodiversität beitragen. Es besteht jedoch Raum für Verbesserungen, wobei die Individualität jedes Betriebs berücksichtigt werden muss. Die Erkennung ungenutzter Möglichkeiten und die Formulierung gemeinsamer Ziele sind entscheidend, um Synergieeffekte zwischen Landwirtschaft und Biodiversität zu nutzen.