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06.07.2022

Fliegender Wechsel

Ich erledige deinen Job, du erledigst meinen: Das DMK-Programm „Job-Rotation“ ermöglicht einen Perspektivwechsel innerhalb des Unternehmens. Zwei Mitarbeiterinnen erzählen.

Ihr seid beide in unterschiedlichen Bereichen bei DMK tätig. Warum habt Ihr für drei Monate den Job getauscht?

Maike Müller: Ich wollte mich beruflich und persönlich weiterentwickeln. Seit zehn Jahren arbeite ich in der Administration der Transportlogistik. Mein Schwerpunkt ist die Abrechnung von Transportdienstleistungen für Fertigware. Einen anderen Unternehmensbereich wie die Rohmilcherfassung kennenzulernen war für mich genau die richtige Herausforderung, um mehr über das Unternehmen zu erfahren und mich besser zu vernetzen. Auch im Werk in Erfurt, wo die Herstellung der veganen Produkte stattfindet, konnte ich Einblicke gewinnen. Die Kollegen haben sich viel Zeit genommen. Außerdem finde ich neue Aufgaben spannend und abwechslungsreich.

 

Maria Bredehöft: Das war eine tolle Chance den eigenen Horizont zu erweitern. Ich bin seit zehn Jahren bei DMK. Seit 7,5 Jahren arbeite ich in der Rohmilcherfassung und bin an Preisverhandlungen mit Dienstleistern beteiligt. Deswegen war die Übernahme von Maikes Aufgaben so interessant. Wie gehen zum Beispiel andere betroffene Bereiche mit den schwankenden Dieselpreisen um? Ich wollte so meine Expertise ausbauen und andere Kollegen kennenlernen. Im Werk Erfurt hat man sich viel Zeit genommen, um uns den Durchlauf der Milch zu zeigen. Von der Milchentnahme über die Produktion zum Lager und zur Beladung der Lkw. Der Besuch auf dem Milchviehbetrieb war noch ein Highlight, es gab einen interessanten Austausch darüber, was unsere Tätigkeiten bei DMK sind, und vor allem, was die Landwirte aktuell bewegt. Zum Beispiel die Herausforderung, Personal zu finden oder die sehr hohen Futter-, Energie- und Düngekosten. Es ist toll, auch mal die Mitarbeiter in einem Betrieb kennenzulernen. Hinter unserem Rohstoff stecken Menschen und Tiere, das muss man sich immer wieder vergegenwärtigen.

 

„Meine wichtigste Aufgabe ist es, meine Mitarbeiter zu fördern. Die Job-Rotation ist dabei ein sehr interessantes Instrument. Sie bietet Mitarbeitern wie Maria die Möglichkeit, sich Wissen außerhalb der Milcherfassung zu erarbeiten, welches wir im Optimalfall auch in der Milcherfassung nutzen können.“

Stefan Haar, Head of Raw Milk Collection Logistics, DMK

Ihr habt bewusst Eure Komfortzone verlassen, um Euch in einen neuen Workflow einzufinden. Wie habt Ihr die Zeit wahrgenommen?

Maike Müller: Anfangs war es ein bisschen wie am ersten Tag meiner Ausbildung. Ein ungewohntes Gefühl, als ich praktisch bei Null anfangen musste. Beispielsweise werden in der Milcherfassung sehr viele Kalkulationen durchgeführt, damit hatte ich bisher wenig Berührungspunkte. Aber die Kollegen waren sehr geduldig und offen für alle Fragen. Die Einarbeitung klappte auch im Homeoffice sehr gut. In den ersten Wochen war ich nach der Arbeit ganz schön erschöpft, aber das pendelte sich schnell ein.

 

Maria Bredehöft: Für mich war es auch wie eine Zeitreise in die Anfänge meiner Berufsjahre. Ganze Prozesse musste ich neu lernen, denn die Transportlogistik arbeitet viel intensiver mit der Software SAP und etlichen Spezialanwendungen. Das war fordernd, hat aber sehr viel Spaß gemacht, auch weil die Kollegen so hilfreich waren.

„Ich halte es für wichtig, dass jeder Mitarbeiter über den Tellerrand hinausschaut, um neue Eindrücke zu gewinnen und diese dann in den Workflow mit einfließen zu lassen.“

Ron Geerds, Head of Transport Logistics, DMK

Was habt Ihr aus der Job-Rotation mitgenommen? Würdet Ihr das Programm weiterempfehlen?

Maike Müller: Privat wurde ich viel darauf angesprochen, weil es einfach jeden interessierte, wie es ist, plötzlich einen anderen Job zu machen. Ich halte es für sinnvoll, weil so viel Know-how von Mitarbeiter zu Mitarbeiter weitergegeben wird. Das schafft neue Impulse, Ideen und Verbesserungsvorschläge, was sich wiederum auf die gesamte Unternehmenskultur niederschlägt.

 

Maria Bredehöft: Ich habe mich wirklich auf die Probe gestellt, wie schnell ich Neues lernen und mich gleichzeitig in ein neues Team eingliedern kann. Dabei konnten wir uns beispielsweise in Excel gegenseitig noch einige Tricks zeigen. Insgesamt war es eine sehr gute Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann.

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