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15.02.2021

Flexibilität in der Ausbildung

Für junge Menschen werden Themen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Entwicklung, Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe immer wichtiger.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt viele Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Ein Spagat, der oftmals nur durch flexible Arbeitszeitmodelle gemeistert werden kann. Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie, gelingt Kinderbetreuung nur, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber eng zusammenarbeiten. Was passiert aber, wenn man diesen Spagat bereits während der Ausbildung bewältigen muss? Für viele Auszubildende ist das ein großer Unsicherheitsfaktor, da die Ausbildung während ihrer gesamten Dauer genau durchgetaktet ist: Berufsschule, die Arbeit im Betrieb und Prüfungen geben den Alltag vor. So war es auch bei Vanessa Elbers, die seit 2018 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei der DMK Group absolviert. „Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, habe ich mich natürlich gefragt, wie es jetzt weiter geht. Wie reagiert mein Arbeitgeber? Kann ich meine Ausbildung trotzdem weiterführen?“, erklärt Vanessa Elbers. „Als ich dann mit meiner Ausbilderin gesprochen habe, hat sich aber gleich herausgestellt, dass diese Sorgen völlig überflüssig waren. Sie hat sich für mich gefreut und wir sind gemeinsam alle Fragen durchgegangen, die sich für meine Ausbildung nun ergeben haben.“

Schnell stellten sich einige Optionen heraus: Die Ausbildung für ein Jahr pausieren und in Voll- oder Teilzeit fortzusetzen oder direkt nach dem Mutterschutz wieder anzufangen. „Für mich war aber klar, dass ich die Ausbildungszeit nicht verlängern wollte, sondern gleich nach dem Mutterschutz in Vollzeit weitermache. Das Tolle war zudem, dass ich die Freiheit hatte, mich auch bis zu einer Woche nach der Geburt anders entscheiden zu können. Deshalb habe ich auch nie wirklich Druck verspürt.“ Um die angehende Mutter zu schützen, konnte zudem auch eine flexible Lösung bis zur Geburt gefunden werden. Denn eigentlich sollte Vanessa Elbers am Standort Zeven eingesetzt werden, was für sie eine längere Pendelstrecke bedeutet hätte. Stattdessen konnte der Ausbildungsplan so umorganisiert werden, dass sie die restliche Zeit in der Hauptverwaltung in Bremen sowie im Homeoffice absolvieren und sich danach voll auf den Familienzuwachs konzentrieren konnte.

 

„Nach der Geburt meiner Tochter hatte ich noch die Möglichkeit, vier Wochen Urlaub nehmen zu können, um mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Der erste Tag im Unternehmen war dann natürlich etwas ungewohnt, weil ich in den drei Monaten zuvor jede Sekunde mit meiner Tochter verbracht hatte. Gerade in dieser Phase hat sich meine Ausbilderin toll gekümmert und ist mit viel Verständnis auf meine Situation eingegangen.“ Nach einer kurzen Zeit am Standort Zeven, arbeitet Vanessa Elbers nun im Rahmen des Ausbildungsprogramms im Bereich HR Service Administration, wo sie auch ihre Facharbeit schreiben wird. Aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Sicherheitsvorkehrungen der DMK Group arbeitet sie hauptsächlich im Homeoffice. „Ich bin über die gesamte Situation, wie alles gelaufen ist und wie mein Arbeitgeber damit umgegangen ist, sehr dankbar und glücklich. Noch glücklicher bin ich aber darüber, jetzt Mutter zu sein.“

 

Für die Personalverantwortliche der DMK Group, Ines Krummacker, ist die Geschichte von Vanessa Elbers ein Beispiel dafür, was einen guten Arbeitgeber ausmacht: „Kommunikation ist der Schlüssel. Der Fall zeigt, dass man auch innerhalb von eigentlich festen Strukturen in besonderen Situationen gemeinsam Lösungen finden kann, von denen beide Seiten profitieren. Dabei ist gegenseitiges Vertrauen die Basis.“

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