Nach oben

10.02.2021

„Einer für alle, alle für einen“: gemeinsam gegen das Schneechaos

Von Schneeverwehungen verschluckte Autos, kilometerlange Staus und zweistellige Minusgrade: Der Wintereinbruch hat in vielen Teilen der Bundesrepublik für chaotische Zustände auf den Straßen gesorgt. Mittendrin waren die Landwirte und Mitarbeiter der DMK Group, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Warenketten am Laufen gehalten haben. Wie haben sie die vergangenen Tage erlebt?

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Landwirte der DMK Group vor enorme Herausforderungen gestellt. Schneehöhen von 30 bis 40 Zentimeter, die sich durch Verwehung teils auf bis zu 1,50 Meter auftürmten, sorgten dafür, dass viele Höfe nicht erreichbar waren. Gerade in den ländlichen Gegenden hatten die Räumfahrzeuge fast keine Chance gegen diese Schneemassen. Und so mussten schnell Lösungen gefunden werden, um den Milchsammelwagen den Zugang zu den Höfen zu ermöglichen: Die Landwirte nahmen das Zepter selbst in die Hand. Sie räumten mit unermüdlichem Einsatz die Straßen, Zufahrten und Hofflächen und machten so die Abholung der Milch erst möglich. Zusätzlich unterstützten sie durch das Freiräumen der Zufahrtswege die Werke und bargen mit ihren Traktoren unzählige Male sich festgefahren Milchsammelwagen auf den Straßen.

Davon können auch Kollegen wie Alexander Leiker, Milchsammelwagenfahrer aus dem Werk in Georgsmarienhütte, berichten, die in diesen Tagen an vorderster Front stehen. Der Wintereinbruch bedeutet einen enormen Kraftakt für Mensch und Fahrzeug: „Ich hatte vor kurzem mein 25-jähriges Jubiläum im Unternehmen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Zum Teil stand am Sonntag der Schnee durch die Verwehungen auf den vielen kleineren Wegen bis zur Fahrerkabine hoch. Nur durch die Unterstützung der Landwirte war überhaupt an ein Weiterfahren zu denken. Überall auf unseren Routen haben sie für uns die Wege freigeräumt und uns auch mal aus dem Schnee gezogen.“

Auch in Erfurt ist am Wochenende das gesamte öffentliche Leben zum Erliegen gekommen. Tief „Tristan“ bescherte dem Freistaat einen der heftigsten Wintereinbrüche der vergangenen Jahrzehnte. Dies stellte auch das vor Ort ansässige DMK-Werk vor große Probleme. Allein der Weg zur Arbeit war eine enorme Herausforderung, die manchmal kreative Lösungen erforderten - wie bei Marco Wandrowec. „Aufgrund der Schneemassen ging in Erfurt nichts mehr. Mit dem Auto war an kein Fortkommen zu denken, der öffentliche Nahverkehr wurde auch eingestellt. Also habe ich meine Langlaufskier angeschnallt und bin über die verlassenen Straßenbahntrassen zur Arbeit gefahren. Ich habe lediglich zwei Polizisten auf dem Weg getroffen, die gar nicht aus dem Staunen gekommen sind, als ich an ihnen vorbeigefahren bin.“

Während Wandrowec so noch auf der Arbeit erscheinen konnte, war es für Mitarbeiter aus ländlichen Regionen noch schwieriger. So musste in allen DMK-Werken flexibel reagiert werden und Mitarbeiter aus anderen Bereichen dort helfen, wo gerade Bedarf war. Vor allem bei der Beseitigung der Schneemassen mussten alle gemeinsam anpacken, um die komplexen Warenströme des Werkes am Laufen zu halten. 


In Everswinkel erlebte Thomas Schulz, wie sich die Lage am Sonntagmorgen zuspitzte: „Wir hatten uns bereits frühzeitig auf den Schneefall vorbereitet und ein Mitarbeiter sollte mit einem Hoflader das Werksgelände räumen. Aber am Sonntag gegen 5 Uhr schrieb mir mein Mitarbeiter Werner Kortenjann ‚Chef, ich schaffs alleine nicht mehr‘. Deshalb mussten wir schnell umschalten und haben größere Geschütze aufgefahren.“ Kurzerhand wurde das örtlichen Garten- und Landschaftsbauunternehmen um Hilfe gebeten, das dann mit einem Radlader unterstützte. „Ich musste zunächst von zu Hause aus alles organisieren, da auch mein Auto zugeschneit war. Da ich nur vier Kilometer entfernt vom Werk wohne, habe ich mich dann zu Fuß auf den Weg gemacht“, erklärt Schulz. „Mit dem Radlader sind wir zunächst gut vorangekommen, aber die Schneemassen wurden im Laufe des Tages immer größer. Also haben wir noch einen zweiten organsiert, doch auch das war irgendwann zu wenig. Letztlich haben wir dann Sonntagabend noch einen Trecker besorgt, der gemeinsam mit unserem Hoflader den Schnee zusammengeschoben hat, während die Radlader den Schnee vom Gelände geschafft haben. So konnten wir allmählich die Lage in den Griff bekommen.“ 

 

Auch das Werk in Georgsmarienhütte lag genau in dem Schneestreifen, der vom Osten Deutschlands bis in den Westen reichte. Um das Werk freizuräumen, sprang beispielsweise am Sonntag spontan DMK-Mitarbeiter Michael Große Albers ein, der seinen Bruder und private Traktoren mitbrachte. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass am Sonntag das Betriebsgelände an den wichtigsten Stellen Schneefrei bleibt. Am Montag übernahm dann sein Kollege Reinhard Thünker, der ebenfalls mit seinem eigenen Traktor im Einsatz war. Zusätzlich eilten Mitarbeiter wie Melanie Stöcker zur Hilfe, die mit Schneeschaufeln kontinuierlich die Gehwege freiräumten

Während Landwirte, Milchsammelwagenfahrer und Produktionsmitarbeiter mit den Schneemassen kämpften, mussten Kollegen wie Maria Bredehöft, Tammo Hagemann und Nico Wentzien in der Milcherfassung in der Bremer Zentrale gemeinsam mit den Fuhrparkverantwortlichen, der Logistik und den Werken am Sonntag alle regulären Pläne über den Haufen werfen. Von der Kontrolle der gefahrenen oder ausgefallenen Touren bis hin zur Koordination zusätzlicher Kapazitäten: Es mussten umgehend Notfallpläne entwickelt werden, um die Rohstoffströme sicherzustellen. „Zunächst waren es vor allem die verschneiten Straßen, jetzt müssen wir in vielen Gebieten mit zweistelligen Minusgraden kämpfen, die unsere Fahrzeuge enorm beanspruchen“, so Maria Bredehöft.

Diese Beispiele für Teamgeist und Engagement stehen stellvertretend für all diejenigen, die geholfen haben. Der tolle Einsatz unserer Landwirte und Mitarbeiter zeigt einmal mehr, was ein #WIR bedeutet und wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wir sagen „DANKE“ an alle, für den großartigen Einsatz!

 

Weitere Artikel

Weitere Nachrichten aus dem Bereich Wirtschaft & Politik