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31.03.2022

Digitaler Mammutjob

DOC Kaas setzt eine der modernsten Steuerungsanlagen für die Käseproduktion ein. Das digitale System optimiert die gesamte Produktion.

Seit 2003 wird bei DOC Kaas in Hoogeveen Käse produziert. Zuletzt gut 90.000 Tonnen pro Jahr. Ein vollautomatisierter Prozess. Eigentlich. Denn im Laufe der Jahre stieß die digitale Werksteuerung mehr und mehr an ihre Grenzen. Die Folge: Optimierungen konnten mit der veralteten Software und dem in die Jahre gekommenen Rechenzentrum entweder nur noch sehr aufwendig oder überhaupt nicht mehr umgesetzt werden. Ausfallzeiten häuften sich, das Steuerungssystem wurde immer langsamer. Probleme, die wir von unseren eigenen Computern kennen, die sich aber durch ein Update oder einen PC-Neukauf schnell beheben lassen.

So sehen Sieger aus. Das Projektteam (von links nach rechts): Rens Meijer, Erik Lugies, Paul Fik, Gerard van Riel, Jeroen Schonewille und Jantienus Nijkoops.

Ganz anders in Hoogeveen. Zwei Jahre Vorbereitungszeit brauchte das Projektteam, um jeden einzelnen Produktionsschritt in einer der größten Käsereien der Niederlande zu definieren, zu optimieren und in ein neues digitales System zu integrieren. Tausende Mess- und Steuerpunkte in der gesamten Anlage mussten dazu vernetzt werden. Insgesamt 135 Programme wurden geschrieben und ein neues Rechenzentrum konzipiert, um der Mammutaufgabe Herr zu werden. Es folgten umfangreiche virtuelle Testläufe unter Corona-Bedingungen im Homeoffice und neben der weiter laufenden Produktion. Zusätzlich wurden alle Steuerungssymbole auf den digitalen Endgeräten benutzerfreundlicher gestaltet, Alarmlisten und Produktcodes optimiert.

 

Eine Riesenverantwortung, wie Rens Meijer, Mitglied des Projektteams, betont: „Wir waren nicht nur für die Bewertung der Funktionalitäten verantwortlich, sondern auch dafür, dass sich alle Programmierer an die getroffenen Vereinbarungen hielten. Und das ist nicht immer einfach, wenn bei einer Pandemie alle zu Hause arbeiten.“ Am 10. Oktober 2021 war es dann soweit: In nur 16 Stunden wurde die alte Steuerung heruntergefahren und das neue System erfolgreich an den Start gebracht. Alle Informationen aus der laufenden Produktion sind jetzt innerhalb von Sekunden verfügbar. Störungen lassen sich schnell beheben, Optimierungen jederzeit umsetzen. Rens Meijer: „Trotz aller Herausforderungen ist nun eine völlig neue Steuerungsanlage in Betrieb, an der wir alle gemeinsam hart gearbeitet haben und auf die wir stolz sind!“

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