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01.07.2018

Vorfahrt für die Milch von DMK

Sinkende Milchmenge, volatile Märkte: DMK antwortet mit einem flexiblen Rohstoffmanagement aus drei Quellen.

Kurios: Einerseits verliert die DMK Group durch Kündigungen von Mitgliedern Milch in Höhe von 870 Millionen Kilo bis Ende 2018. Andererseits sind die meisten Werke gut ausgelastet, es wird mehr Milch verarbeitet als je zuvor. Dahinter steckt eine neue Rohstoffsteuerung. So sind die Geschäftsbereiche im Zuge der Strategie „Wertschöpfung vor Wachstum“ gehalten, ihre Milch in rentable Geschäfte zu lenken und aus unrentablen auszusteigen.

Gleichzeitig nutzt das Management neue Rohstoffquellen: So wird künftig vermehrt auch Milch auf Basis von Werklohnverträgen verarbeitet, um den Gesamtbedarf an Milch je nach Marktlage und Werksauslastung optimal zu decken. Beispiel Nordhackstedt: Ab 2019 wird die DMK Group für Arla Foods via Werklohn rund 35.000 Tonnen Mozzarella pro Jahr herstellen. 

Arla liefert die Milch dafür und vermarktet den Käse anschließend. Die Auslastung von Nordhackstedt ist für Jahre gesichert. Eine vergleichbare Kooperation gibt es in Hohenwestedt mit der Fude+Serrahn Milchprodukte GmbH. Ergebnis dieser Maßnahmen: DMK verarbeitet aktuell mit weniger Werken genauso viel Rohstoff wie 2017, die Auslastung ist also 2018 insgesamt höher. „Der künftige Rohstoff-Zufluss erfolgt aus drei Quellen“, erklärt Hermann Köster, Logistik-Chef in der DMK Group. „Erstens und stets vorrangig verarbeiten wir die Milch der Mitglieder und vermarkten unsere Produkte. Zweitens verarbeiten wir via Werklohn-Verträge Milch. Die Vermarktung liegt dann beim jeweiligen Geschäftspartner.“

Eine Zukunftsoption sei der Ankauf von Milch, um durch die Vermarktung eigener Produkte weitere Wertschöpfung zu erzielen. CEO Ingo Müller fügt hinzu: „Es gilt: So viel Eigenmilch wie sinnvoll und möglich, so viel Fremd-Milch wie nötig. Mit der neuen Rohstoffsteuerung werden wir viel flexibler, um in volatilen Märkten und bei schwankender Eigenmilch-Menge die jeweils richtige Dosierung für eine optimale Werksauslastung zu finden.“

Wichtige Fragen und Antworten

Was bringt die neue  Milchmengenplanung? 

Ziel ist Wertschöpfung  durch beste Margen. Die  neue Planung ist unsere  flexible Antwort auf  schwankende Märkte,  auf ein sinkendes eigenes  Milchangebot und auf die  Auslastungssituation in  unseren Werken. 

Wie hoch wird der  Anteil Werklohn-Milch  sein? 

Das ist abhängig von  der Marktnachfrage sowie  dem Angebot an Eigenmilch.  Regel: So viel Eigenmilch  wie sinnvoll möglich,  so viel Fremdmilch wie  nötig. 

Was bedeutet das  für das Milchgeld? 

Wir erhöhen die  Auslastung  der Werke  und stabilisieren  so auch das Milchgeld.

Werden Lieferanten  besser  gestellt als Mitglieder? 

Nein, Mitglieder werden  immer  besser gestellt  sein. So sind zum Beispiel Verträge  für Lieferanten  zeitlich  befristet  und  enthalten  Mindestliefermengen. 

Müssen noch Werke  geschlossen  werden? 

Aktuell ist das nicht  geplant. Dafür sorgt auch  das neue flexible  Rohstoffmanagement.

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