Konsum im Wandel

Der Corona-Schock hat das Bedürfnis nach widerstandsfähigen Lieferketten bei den Konsumenten geweckt. Werte rund um das Thema Nachhaltigkeit sind die Schlüsselfaktoren, mit denen die jüngeren Zielgruppen erreicht und begeistert werden können.

Künftig wird es bei der Wahl der Lebensmittel noch mehr in Richtung „pflanzliche Lebensmittel“ gehen, ohne sich strikt vegetarisch oder vegan zu ernähren, in Richtung „mehr Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide“, ohne auf das Schnitzel, die Wurst oder den Käse ganz zu verzichten.

Konsumentinnen und Konsumenten haben zunehmend die gesamte Lebensmittelproduktion im Blick. Gesunde Ernährung ist ein Topthema. Gesund ist nicht nur das, was für den Menschen gut ist, sondern auch für die Umwelt.

Unternehmen müssen Haltung zeigen: Wer nicht für das steht, was er verkaufen will, büßt nicht nur an Glaubwürdigkeit und Prestige ein. Es drohen auch Umsatz- und Absatzmarktverluste, denn laut Rützler hat die Pandemie zahlreiche Konsumentenbedürfnisse verändert und schlummernde Trends beschleunigt.

Die Pandemie hat Lebensmittelverschwendung im Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten verankert. Auch dank gestiegener Kochkenntnisse wird sorgsamer mit Lebensmitteln umgegangen, wenigerweggeworfen, Reste besser verwertet.

Laut einer Studie des Hamburger Marktforschungsinstituts Appinio glauben gut 60 Prozent der Deutschen, dass der Nutri-Score zu einer gesünderen Ernährung der Menschen in Deutschland führen werde.

Die Popularität vegetarischer und veganer Ernährung ist in der Pandemie weiter gestiegen. Pflanzliche Gerichte werden auch im Delivery-Markt stärker nachgefragt, künftig sind auch vegetarische und vegane Speisen fester Bestandteil eines guten Restaurants.

Hier geht es nicht allein um den Verkauf von Lebensmitteln über digitale Vertriebskanäle. Konsumenten und Konsumentinnen genießen die Vielfalt im Netz. Unterschiedlichste Player vernetzen sich, finden neue, direktere Wege zueinander. Diese neue „Konnektivität“ bringt Menschen und Unternehmen zusammen, die gleiche Werte teilen. Von der Transparenz zu Herkunft und Herstellungsbedingungen bis zur Zubereitung können sie eine emotionale Bindung zu Produkt und Hersteller eingehen.