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12.04.2019

Alle reden von Industrie 4.0 – wir auch?

Was Industrie 4.0 bedeutet, lässt sich am Beispiel der DMK-Käserei in Altentreptow veranschaulichen. Hier sorgen digitale Milchsammelwagen für reibungslose Abläufe

Ein Milchsammelwagenfahrer hat einen komplizierten Job: In einer Schicht durchläuft er diverse Stationen, bei denen er jeweils andere Tätigkeiten erledigt und dabei wichtige Daten hinterlässt. Um den hohen Qualitätsanforderungen an die Produkte zu entsprechen, muss die DMK Group diese Abläufe lückenlos dokumentieren und sinnvoll organisieren. Deshalb müssen Systeme so vernetzt werden, dass Informationen immer und überall abrufbar sind.

Das DMK-Werk in Altentreptow setzt beim Milchsammelwagen- Management bereits auf digitale Abläufe: „Als modern aufgestellte Molkerei müssen wir an Daten herankommen, sobald sie entstehen“, erklärt Werkleiter Hans-Martin Lohmann. Auf diese Weise könnten die Daten über Systemgrenzen hinweg genutzt werden.

Ein OPC Router wurde dabei zur Schlüssellösung – allen vorweg die Verbindung zur RFID-Technologie. Über sie kann der Fahrer bei Ankunft mit dem Milchsammelwagen sofort identifiziert werden. Jede weitere Tätigkeit – von Check-in bis Check-out – wird damit verfolgt und dokumentiert. Die Technologie kann den Milchsammelwagen an jeder Arbeitsstation erkennen. Lohmann ist zufrieden mit der vollständigen Vernetzung der Systeme, die für die Anmeldung und das Einwiegen der Milchsammelwagen, das Prüfen der Milchqualität, den Abpumpvorgang, das Reinigen, das erneute Wiegen und die Abmeldung des Wagens nötig sind.

Die 6 Felder von DMK

Ausgangspunkt der neuen Technik war die Überlegung, wie DMK von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren kann. Dazu wurden sechs Handlungsfelder konkretisiert: „Neben Industrie 4.0, wo wir bei DMK bereits aktiv sind, wie das Beispiel aus Altentreptow oder ein Pilot ‚Papierloses Werk‘ in Neubörger zeigt, sind auch Potenziale in den Bereichen Landwirtschaft, Digitales Marketing, Smart Company, Digitale Fähigkeiten und New Business für uns hochrelevant“, erklärt Barbara Siegert, Head of Innovation & Digital Transformation bei DMK. „Wir wollen nicht digitalisieren, nur weil alle es tun.“ Ziel sei es, Mehrwerte zu schaffen. Für DMK und die Kunden.

Bernd von Borstel, Head of Operations in der BU Industry und Mitglied der Projektgruppe „Industrie 4.0“, sieht für den Bereich Produktion eine ganze Reihe von Vorteilen: „Wir haben ein internes Expertenteam aufgestellt, um gezielt Wissen aufzubauen und anzuwenden.“ Der Fokus liegt dabei auf Effizienz- & Performancesteigerung, Qualitätsoptimierung und Predictive Maintenance. Bei Letzterem helfen digitale Wartungstechniken dabei, den Zustand der Maschinen zu bestimmen, um abzuschätzen, wann sie gewartet werden müssen. Wenn Mensch und Maschine auf diese Weise miteinander „kommunizieren“, könnten ungeplante Wartungsausfälle auf ein Minimum reduziert werden.

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