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29.04.2020

Eine starke Mannschaft, eine Strategie, eine starke Stimme

Durch die Sektorstrategie Milch 2030 stellt die Branche sich als starke Mannschaft auf, die geschlossen eine Strategie verfolgt und sich Gehör verschafft

Die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie stehen massiv unter Druck – nicht erst seit gestern. Und nicht nur von einer, sondern von verschiedenen Seiten.Aktuell stellen uns die Auswirkungen des Coronavirus vor Herausforderungen. Als Unternehmen haben wir frühzeitig auf das Thema reagiert und alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Den Konsumenten, dem Lebensmitteleinzelhandel und der Politik konnten und können wir so zeigen, dass wir auch in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner bei der Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sind.

Aber auch jenseits der besonderen Herausforderungen durch das Coronavirus stehen wir als Branche vor Herausforderungen. Verbraucher und der Lebensmitteleinzelhandel haben immer höhere Ansprüche an landwirtschaftliche Produkte – GVO-frei, bio, fettarm, proteinreich und alles ökologisch verpackt und trotzdem convenient. Das leisten wir gern, als Unternehmen und als Landwirte. Aber das ist nicht ohne Aufwand zu haben. Und diesen Aufwand müssen wir entsprechend entlohnt bekommen.

Wir alle – als Landwirte, als Unternehmen DMK und als Milchbranche – haben das gleiche Anliegen. Wir wollen hochwertige Lebensmittel produzieren. Und: Wir wollen faire Preise für unsere hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte.

Deshalb müssen wir uns nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Branche stark aufstellen. Wir müssen eine Mannschaft sein, die mit starker Stimme spricht. Denn nur so können wir auf Augenhöhe mit den Verbrauchern, dem Lebensmitteleinzelhandel und den Entscheidern in Berlin und Brüssel sprechen.
Als Branche waren wir hier in den letzten Jahren nicht genug präsent. Bisher haben in der Milchbranche DBV, MIV oder DRV einzeln ihre Positionen gegenüber der Politik und Gesellschaft vertreten. Jetzt haben wir diese Kraft gebündelt und so unsere Schlagkraft erhöht. So dringen wir zukünftig durch. Was wir Ende Januar 2020 als unsere Strategie für die Milchbranche bei der Grünen Woche vorgestellt haben, kann sich sehen lassen.

Jetzt gilt es, das Beschlossene schnell umzusetzen. Eine Mannschaft, eine Strategie und eine starke Stimme – so können wir erfolgreich sein.

Was haben wir konkret vereinbart?

1# Als Milchsektor werden wir zukünftig mit einer kraftvollen Stimme im Dialog mit Konsumenten, Politik und Medien sprechen...

, damit es da auch keine Missverständnisse mehr gibt und wir mit transparenten Informationen die Debatte aktiv mit beeinflussen. Gleichzeitig erhöhen wir das Wissen über die Produktionsmethoden und damit auch die Akzeptanz der Milchbranche. 

2# Als Branche setzen wir unsere Standards selbst.

Wir werden das QM-System weiterentwickeln und uns gleichzeitig dafür einsetzen, dass Anforderungen, die darüber hinaus gehen, entsprechend honoriert werden. Denn nur so können Landwirte die damit einhergehenden höheren Produktionskosten abdecken.

3# Als Branche und als Genossenschaft bestimmen auch weiterhin die Mitglieder über die Ausgestaltung der Lieferbeziehungen.

So werden sinnvolle Instrumente geprüft und eingesetzt, die die wirtschaftlichen Folgen von Preisschwankungen abmildern. Darunter fallen z. B. die Nutzung von Markinformationssystemen, die Einführung von Mengenplanungen ebenso wie Modelle zur Preisdifferenzierung. Auch Festpreismodelle können für Molkereien eine Option sein.

4# Als Milchbranche investieren wir in die Fachkräftegewinnung und -ausbildung

Die Maßnahmen reichen von Initiativen zur ausreichenden Entlohnung bis zur Etablierung von notwendigen Weiterbildungsangeboten. Unser Ziel ist es, die Attraktivität der Branche für Arbeitskräfte und Hofnachfolger zu erhöhen, um so ein ausreichendes Fachkräfteangebot sicherzustellen.

5# Als Branche unterstützen wir die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchwirtschaft im internationalen Vergleich.

Deutsche Milchbauern und Molkereien konkurrieren direkt mit ihren Berufskollegen aus anderen Teilen der Welt. Deshalb müssen wir als Branche dafür sorgen, dass sowohl bestehende Förderungen z.B. beim Export in Anspruch genommen werden, als auch die Belange der Milchindustrie bei Handelsabkommen berücksichtigt werden.

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