Nach oben

23.11.2018

Ein „Bankdirektor“ kämpft gegen Plastik

Eine Organisation, mit der DMK in diesem Sommer erste Kontakte geknüpft hat, ist die Plastic Bank. Inside DMK sprach mit dem kanadischen Gründer und CEO David Katz

Plastic Bank

Gegründet 2013 von  David Katz und seinem  Partner Shaun  Frankson. Das Projekt  stützt sich u.a.  auf Crowdfunding,  hat mehr als eine  Million Fans bei Facebook.  Inzwischen  auch starke Partner  aus der Wirtschaft.  Lush stellt Verpackungen  aus dem  gesammelten Plastik  her. Auch mit Henkel  gibt es eine Partnerschaft.  David Katz  will weltweit eine  Milliarde Menschen  motivieren, sich  an der Plastic Bank  zu beteiligen, also  Müll zu sammeln  und gegen Geld  oder Sachleistungen  einzutauschen.

Interview

Rohstoff: Mit Bio-Kunststoffen, z.B. aus Zuckerrohr, kann der Plastikmüll reduziert werden

Dr. Ralf Zink, Inside DMK.

David Katz, was genau macht die Plastic Bank?

Katz: Kurz gesagt: Wir machen gesammelten Plastikmüll für die sogenannten „Ultra Poor“, also Menschen mit einem Tageseinkommen von unter einem US-Dollar, zu Geld. In unseren Filialen kann man den Plastik-Abfall beispielsweise gegen die Schulgebühr seiner Kinder eintauschen, gegen Benzin, einen Kühlschrank oder auch einen WLANZugang. Alles bezahlt durch Plastik. Gleichzeitig schützen wir so unsere Meere. Plastik, das an Land gesammelt wird, kann keinen Ozean mehr verschmutzen. Die Plastic Bank ist ein weltweit aktives Unternehmen. Momentan sind wir größtenteils noch in Haiti, Brasilien, den Philippinen und in Indonesien aktiv.

Bankdirektor, David Katz

Welche Idee steckt hinter der Plastic Bank?

Stellen Sie sich vor, jede Plastik- Verpackung hätte einen Wert von fünf US-Dollar. Keine dieser Verpackungen würde dann noch in der Landschaft herumliegen oder im Meer schwimmen. Jeder würde sie sammeln und zu Geld machen. Weil der Dreck plötzlich wertvoll ist. Genau nach diesem Prinzip arbeitet Plastic Bank. Wir tauschen gesammelten Plastik- Müll gegen Medizin oder Schulgeld. Dinge, die sich die „Ultra Poor“ eigentlich nie leisten könnten.

Woher kommt das Geld für Ihre Aktivitäten?

Der in unserer Bank eingetauschte Plastik-Müll wird von uns recycelt, verpackt und als Rohstoff verkauft. Unternehmen wie Henkel, SC Johnson und andere Firmen nutzen dieses recycelte Plastik zur Herstellung neuer Verpackungen. Sie schließen damit einen umweltfreundlichen Rohstoff- Kreislauf. Gleichzeitig entwickeln sie eine exzellente Markenstory, die für immer mehr Kunden kaufentscheidend ist.

Weitere Artikel

Weitere Nachrichten aus dem Bereich Nachhaltigkeit & Verantwortung